Geruchsuntersuchungen
Belästigungen durch Gerüche, auch im Zusammenhang mit gesundheitlichen Beschwerden, sind wichtige Themen in der raumlufthygienischen Bewertung von Innenräumen. Geruchsbildungen können mit messbaren Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen (Volotile Organic Compounds/VOC) einhergehen. VOC-Analysen führen allerdings häufig nicht zu einer Aufklärung des Geruchs, da Gerüche schon bei sehr niedrigen Stoffkonzentrationen oder durch das Zusammenwirken verschiedener Substanzen entstehen können. Daher ist oftmals für eine Geruchsbewertung eine zusätzliche sensorische Prüfung erforderlich.
Ziele von Geruchsprüfungen:
- Sicherheitsprüfung und Qualitätskontrolle
- Quellensuche in Innenräumen
- Bewertung von Bauprodukten, ausgewählten Bedarfsgegenständen und Innenraummaterialien
Für die sensorische Prüfung steht inzwischen ein international genormtes Prüfkammer-verfahren nach der DIN ISO 16000-28 zur Verfügung. Die Bremer Umweltinstitut GmbH führt standardisierte Geruchsprüfungen entsprechend den Empfehlungen des Ausschusses zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB) und den Vorgaben der DIN ISO 16000-28, DIN ISO 16000-30 und der VDI 4302 Blatt 1 und 2 durch.
Nach der DIN ISO 16000-28 bewertet ein qualifiziertes und geschultes Probandenkollektiv von mindestens 8 Probanden eine Geruchsprobe anhand eines Aceton-Vergleichsmaßstabes. Hierbei sollen die Probanden die Intensität (Stärke einer Geruchsempfindung) mit Hilfe von unterschiedlichen Referenz-Konzentrationen einordnen.
Die Probanden bestimmen neben der Intensität folgende Parameter:
- Akzeptanz (Maß für die Zufriedenheit mit einem Umgebungszustand eines Innenraumes in Abhängigkeit der Nutzungsart)
- Hedonik (Bewertung eines Geruchseindruckes anhand des individuellen Erfahrungshintergrundes)
- Qualität (Beschreibung der auftretenden Geruchsarten)
Außerdem bietet die Bremer Umweltinstitut GmbH Exsikkator-Geruchsprüfungen nach den Verfahrensvorschriften von GUT (Bewertung von Bodenbelägen), VDA 270 (Bewertung von Werkstoffen der Kraftfahrzeug-Innenausstattung), natureplus (Bewertung von Bauprodukten und Innenausstattungsmaterialien) und SNV 195 651 (Bewertung von Textilien) an.
Die genannten Verfahren unterscheiden sich u.a. in Bezug auf die benötigte Probenmenge, die Prüfbedingungen und die Dauer der Konditionierung. Geruchsemissionsprüfungen nach den oben genannten Vorgaben ermöglichen eine präzise und durch Ringversuche abgesichert reproduzierbare Geruchsbewertung. Für Hersteller, Anwender und Nutzer sind diese Geruchsprüfungen ein wichtiges Bewertungsinstrument. Sie bieten Hilfestellung für die Entwicklung und Verbesserung sowie die Auswahl von Produkten.
Die Bremer Umweltinstitut GmbH ist für die Geruchsprüfungen von Bauprodukten, ausgewählten Bedarfsgegenständen und Innenraummaterialien nach der DIN ISO 16000-28 und SNV 195 651 akkreditiert.
Sollten Sie Interesse an Geruchsuntersuchungen oder Fragen zu den Verfahren und entstehenden Kosten haben sprechen Sie uns an.
Unsere Publikationen zum Thema Geruch
237 |
HOFMANN H, Schmidt M und Thumalla J (2023) Abschlussbericht – Geruchsbeschwerden in Innenräumen – Auswertung von Daten zu VOC-Vorkommen und Quellensuche. Umweltbundesamt, Texte 11/2023 |
|
234 |
Pfeil, Sonja; unter Mitwirkung von HOFMANN, HEIDRUN (2022) Der neue AGÖF-Geruchsleitfaden 2.0 - Sachstandsbericht aus dem Arbeitskreis "Gerüche"; in: AGÖF (Hrsg.): Umwelt, Gebäude & Gesundheit. Springe Eldagsen, ISBN: 978-3-930576-12-8 |
|
227 |
HOFMANN, H.: (2020) AGÖF-VOC-Datenbank, In: Gebäudeschadstoffe und Innenraumluft, Band 10, S. 37-50, Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co.KG, ISBN 978-3-481-04056-7 |
|
223 |
HOFMANN, H. (2019) Ergebnisse des UFOPLAN Vorhabens: Gerüche in Innenräumen . (Vortrag); 26. WaBoLu Innenraumtage 2019; Berlin, 20. – 22. Mai 2019 |
|
218 |
Thumulla, J.; Schmidt, M.; Maraun, W.; HOFMANN, H.; WEIS, N. (2016) Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute e.V (AGÖF) zur 2015 erschienen Bekanntmachung des UBA zum Konzept der Geruchsleitwerte, In AGÖF (Hrsg.) Umwelt, Gebäude & Gesundheit. S. 12 - 19, Springe Eldagsen, abrufbar unter: https://www.agoef.de/fileadmin/user_upload/dokumente/orientierungswerte/AGOEF-Stellungnahme-AIR-Konzept-Geruchsleitwerte-2016-03-11.pdf |
|
216 |
STOLZ, D.; HOFMANN, H; WEIS, N.; MERTENS, J.; Lisow, W.; Schmidt, M.; Schulz, N. (2016) Determination of Odour Perception Threshold, 18th Conference - Odour and Emissions of Plastic Materials, Kassel (Germany), March 2016 |
|
214 |
Schmidt, M.; Thumulla, J.; Kroczek, C; LISOW, W.; MERTENS, J.; KÖHLER, M. (2015) “The Assessment of Odour Annoyance in Indoor Environment – a new Concept using statistically derived Acceptance Limits” ”; Healthy Buildings Europe 2015, Eindhoven |
|
213 |
HOFMANN, H.; KÖHLER, M.;MERTENS, Ju.; NEUWEGER, B.; NITSCHKE, F.; SIEMERS, U.; WEIS, N. (2015) “Sensoric Odour Testing According to DIN 16000-28 for the Evaluation of Building Products - First Results”; Healthy Buildings Europe 2015, Eindhoven |
|
212 |
LISOW, W.; Schmidt, M.; MERTENS, J.; Thumulla, J.; WEIS, N.; KÖHLER, M.; Pilgramm, M. (2015) Olfactometric determination of the odour detection threshold and the identification threshold of Naphthalene; Healthy Buildings Europe 2015, Eindhoven |
|
211 |
LISOW, W. (2015) Masterarbeit "Bestimmung der Wahrnehmungs-, Erkennungs- und Akzeptanzschwelle von Naphthalin mittels dynamischer Olfaktometrie" - Hochschule Bremen |